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Kevelaerer Krippenmarkt ist ein Kulturgut

von | 18. September 2020 | Aktuell, Theater & Kultur

KEVELAER. Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben aufgrund der Unsicherheiten durch die andauernde Corona-Pandemie bereits ihre Weihnachtsmärkte abgesagt.

So wird auch der weithin beliebte Weihnachtsmarkt auf dem Gelände von Schloss Moyland in diesem Jahr nicht stattfinden. Wie sieht es in Kevelaer aus? Soll/kann der Advents- und Krippenmarkt überhaupt stattfinden? Mit diesem Thema hat sich der Kevelaerer Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung befasst. Auf der Tagesordnung stand der Antrag der Event- und Marketingagentur Kevelaer UG auf finanzielle Unterstützung für die Entwicklung und Umsetzung eines genehmigungsfähigen Konzeptes zur Durchführung des Advents- und Krippenmarktes in Corona-Zeiten. Zur Unternehmergesellschaft (UG) zusammengeschlossen haben sich die Gesellschafter Rudi Beerden, Edeka Brüggemeier, Modehaus Kaenders und Optik Mayer.

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Ihre Zielsetzung ist, den Krippenmarkt wirtschaftlich zu führen. Bislang ist das nnicht gelungen. In 2018 betrugt der Fehlbetrag 30.000 Euro. Durch eine Erhöhung der Einlage der Gesellschafter und durch Kevelaerer Unternehmer konnte er ausgeglichen werden. Auch 2019 gab es einen Fehlbetrag. Im Vorfeld hatte die Organisatoren darum bei der Stadt einen Zuschuss von 15.000 Euro beantragt, der auch gewährt wurde. „Einmalig” hieß es damals. Doch durch die Corona-Pandemie stellt sich die Situation nun völlig anders da.

 

Winfried Janssen, Marktmeister des Kevelaerer Advent- und Krippenmarktes.
NN-Foto: Gerhard Seybert

Stellvertretend für die Mitglieder der Event- und Marketingagentur Kevelaer hat Winfried Janssen, Geschäftsführer und Marktmeister des Advents- und Krippenmarktes, die Verwaltung angeschrieben und um finanzielle Unterstützung gebeten. „Nachdem wir in unseren Vorbereitungen für den Advents- und Krippenmarkt 2020, der ja zur Zeit noch möglich ist, die coronabedingten Erfordernisse geprüft und auch die Umsetzung in ein genehmigungsfähiges Konzept eingebracht haben, stellen wir fest, dass wir die daraus entstehenden Kosten aus unseren Mitteln nicht bestreiten können. Wir haben in unserer Fi-nanzplanung, die auch jetzt noch nicht ausgeglichen ist, keinerlei Spielraum. Wenn also der Advents- und Krippenmarkt, der sicher das einzige Projekt ist, mit dem man in diesem Jahr noch etwas für die Mitmacher und auch für Händler in der Innenstadt umsatz-mäßig bewirken kann, durchgeführt werden soll, dann brauchen wir die finanzielle Unterstützung der Stad Kevelaer. Nach unseren Berechnungen benötigen wir als Corona-Hilfe 10.000 Euro. Wir sehen den Advents- und Krippenmarkt als eine Veranstaltung, zu der Ehrenamtliche in Zusammenarbeit mit der Verwaltung für alle Kevelaerer große Anstrengungen investieren. Wir spüren in den Kontakten zu den Mitmachern, den Geschäftsleuten in der Innenstadt, aber auch bei vielen Mitbürgern die große Hoffnung, dass es einen Advents- und Krippenmarkt 2020 geben sollte”, so der Wortlaut des Schreibens.

Die Kevelaerer Verwaltung steht der Bitte aufgeschlossen gegeben. Darum liegt den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses der Beschlussvorschlag an Kevelaerer Rat vor, „den Advents- und Krippenmarkt im Dezember 2020 finanziell mit 10.000 Euro zu unterstützen”. Die Verwaltung führt zur Begründung an: „Die Auswirkung der Pandemie kennzeichnet sich insbesondere durch eine geringere Besucher- und Kundenfrequenz und durch eine anhaltende Kaufzurückhaltung. Zudem liegen unsere touristischen Kennzahlen lediglich bei rund 50 Prozent der Vorjahreswerte. Großveranstaltungen sind bis zum 31. Dezember verboten und die Durchführung der geplanten verkaufsoffenen Sonntage ist in diesem Jahr gerade durch den jüngsten Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster gestoppt.” Trotzdem planten die Organisatoren des Advents- und Krippenmarktes die Durchführung des Marktes zu ermöglichen, sofern natürlich die pandemische Lage dem nicht zwingend entgegenstehe. Unter Berücksichtigung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln soll ein individuell für 2020 zu erarbeitendes Konzept sicherstellen, dass Infektionen verhindert werden. „Die größte Herausforderung wird dabei sicherlich sein, in diesem Sinne die Besucherströme zu lenken und die Stände entsprechend so zu platzieren, dass Mindestabstände eingehalten werden und genügend Raum zur Verfügung steht” so die Verwaltung. Dazu seien das Ordnungsamt, das Stadtmarketing und die Wirtschafts-förderung Kevelaer bereits eingebunden. „Der Advents- und Krippenmarkt ist nicht nur aus ,Markensicht‘ für unsere Stadt sehr wichtig. Er ist auch ,Kulturgut‘ und gerade für unsere Unternehmen im Einzelhandel und in der Gastronomie in der Corona-Zeit ein ebenso wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aber auch der Schutz unser aller Gesundheit ist natürlich sehr wichtig und darum bedarf es der Erarbeitung eines verantwortungs-bewussten und für Kevelaer maßgeschneiderten Konzeptes”, so die Stellungnahme der Verwaltung.

Der Kevelaerer Hauptausschuss ist dem Vorschlag der Verwaltung auf Gewährung eines Zuschusses nicht gefolgt. Die Entscheidung fällt in der nächsten Sitzung des Kevelaerer Stadtrates am Dienstag, 29. September. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr.

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